roter FelsenNach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium zur Diplom-Grafikdesignerin (FH) hat Ines Grätsch einige Zeit in der Werbewirtschaft gearbeitet. Die Umsetzung erfolgte ausschließlich mit Computertechnik, die Frau Grätsch nicht die Möglichkeiten einer freien künstlerischen Gestaltung boten. Als Konsequenz wandte sie sich 2000 von dieser Art der kommerziellen Gebrauchskunst ab. “Mir ist Malen sehr wichtig. Ich liebe die Farben und Formen und den Geruch der Materialien”, sagt sie von sich selbst.

Ines Grätsch – Bilder mit Ausdruck von Gefühlen

Ines Grätsch malt bevorzugt großformatige Bilder, die Menschen, Tiere und Phantasiewesen darstellen. Hierbei steht nicht die naturalistische Wiedergabe sondern der Ausdruck von Gefühlen im Vordergrund. Als Materialien kommen unterschiedliche Gegenstände des alltäglichen Lebens zum Einsatz, so z.B. Glöckchen, Federn oder sogar grelle Kunstfaserunterröcke einer Großtante noch aus DDR-Zeiten, die mit in das Bild eingearbeitet werden. Als Grundmaterial werden häufig Öl- oder Acrylfarben mit Sand gemischt und in dicken Schichten aufgetragen. Auf diese Weise entsteht eine halbreliefartige Struktur, die neben Farbe und Form eine weitere Möglichkeit der Gestaltung liefert. Die Bilder entfalten so eine starke Lebhaftigkeit und vermitteln immer wieder neue Eindrücke, abhängig von der Beleuchtung, unter der man sie betrachtet. Der verwendete Sand hat einen hohen Symbolcharakter. Auf den Bildern ist er zwar durch die Farbe fixiert, in der fuenfer-gruppeNatur ist er jedoch Sinnbild für Vergänglichkeit, Tod und Neubeginn, da alle aus ihm geformten Figuren und Muster nur kurzzeitig existieren und durch Wind und Wasser kontinuierlich zerstört und neu gebildet werden. Diese Veränderungen, bezogen auf das menschliche Leben, werden in den Bildern dargestellt. Die Bilder sind Momentaufnahmen von Wesen, die ihre Konflikte, Gefühle und Erotik zeigen. Es wird nicht nur der reine Körper dargestellt, sondern Farben und Formen kehren die Seele hervor. Durch den vielschichtigen Farbauftrag und die entstehenden Schatten wird der Seele mit ihren Vernarbungen symbolisiert.

Über die Jahre lässt sich eine Entwicklung in den Bildern erkennen. Das Spektrum beginnt bei nachdenklichen, geradezu morbiden Bildern, die in düsteren Farben gehalten sind und in Form schattenartiger Wesen die Sorgen über die vielen akuten Probleme des Alltags darstellen, und reicht bis zu fröhlichen Unterwasserwelten in leuchtenden Farben. Sie spiegeln eine energiegeladene positive Weltsicht wider, die voller Zuversicht in die Zukunft blickt.

Die neusten Bilder sind Maskenbilder, sich mit unseren unterschiedlichen Gesichtern auseinandersetzt. Wer geben wir vor zu sein und wer sind wir? Welche Rolle spielen wir, für uns und für andere? Auf diesen Bildern sind graphische Muster zu finden, die den Fluß des Lebens und die Veränderungen des Lebens darstellen. Es sind Meditative Bilder, deren Masken dreidimensional aus den Bildern rauskommen.

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