Über sich selbst zu schreiben ist schwieriger, als ein Bild fertig zu stellen. Besonders dann, wenn man sich selbst nicht als Künstler/Maler sieht. Denn für mich ist es ein Hobby, welches ich zur Entspannung von einem stressigen Alltag benötige. Wie ich dazu gekommen bin? Ganz einfach eigentlich, gemeinsam mit meiner Frau suchten wir ein paar Bilder für unsere Wohnung. Als ich die Teils horrenden Preise der Bilder sah dachte ich mir, das kannst du auch. So kaufte ich mir einige Keilrahmen und Acrylfarben, sowie ein günstiges Pinselset. Die Ergebnisse begeisterten meine Familie, Kollegen und Freunde so sehr, dass ich damit startete Auftragsarbeiten zu erstellen. Bereits nach einem Jahr folgte meine erste Ausstellung im hiesigen Rathaus, bei der mir die Bilder von den Wänden weg gekauft wurden. Nun war es an der Zeit, sich nach professionellem Material umzuschauen und ein entsprechendes Gewerbe anzumelden. Weitere Ausstellungen folgten, bis eine Galerie in Köln auf mich aufmerksam wurde. Diese bot mir eine Ausstellung für die Dauer von einem Jahr an. In dieser Zeit merkte ich auch, worin meine Stärken lagen, so dass ich mich auf moderne Portraits spezialisierte.
Jörg Thoma – Moderne Portraitmalerei
Ich malte und malte immer weiter. Teilweise mussten die Kunden auf bestellte Bilder bis zu acht Wochen warten, da ich neben meinem Hobby auch noch einen Vollzeitjob als Buchhalter zu bewältigen hatte. Aus der entspannenden Tätigkeit wurde purer Stress, durch den die Kreativität auch ein wenig leiden musste. Also entschloss ich mich dazu, nur noch Aufträge anzunehmen, die mir auch wirklich zusagten. Dies war für mich genau der richtige Entschluss. Der Stress ließ nach und ich fand wieder Spaß am malen. Rückwirkend, nach 10 Jahren Malerei, bin ich besonders stolz auf eine Ausstellung in einem Krankenhaus, bei der 2 Ärzte fast alle meine Bilder kauften und noch heute die Praxen schmücken. Auch eine große Anwaltskanzlei durfte ich komplett nach meinen Vorstellungen und Ideen ausstatten. Mittlerweile schmücken meine Bilder die Wände in Australien, Großbritannien, China und Hawaii. Auch wenn mir immer wieder gesagt wird, dass ich meine „Kunst“ zu billig verkaufe, erfreue ich mich an den Gesichtern der Kunden bei der Übergabe. Häufig erhielt ich Fotos, die dann zeigten, wo der Kunde mein Bild platziert hatte. Die dankbaren Mails und Briefe geben mir mehr, als alles Geld der Welt. Was kann es schöneres geben, als einen fremden Menschen mit einfachen Mitteln glücklich zu machen.
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