Pastellkreide ist vielen von Euch wahrscheinlich ein Begriff, aber was steckt hinter dem Produkt? Aus was besteht sie und welche berühmten Künstler nutzten die Vorzüge der Pastellkreiden?
In unserem Shop findet Ihr eine große Auswahl an Herstellern. Das wollten wir als Anlass nutzen und Euch etwas über den Werdegang der Pastellkreiden und ihre Einsatzmöglichkeiten erzählen.
Bei Pastellkreiden handelt es sich um in Stiftform gepresste Pigmente. Der Name „Pastell“ bezeichnet nicht nur das Material, sondern auch das hergestellte Bild selbst. Das Wort lässt sich vom italienischen Begriff pasta für „Teig“ herleiten. Am besten hält die empfindliche Kreide auf rauem Untergrund, wie Passepartoutkarton, Ingrespapier oder Naturpapier. Durch ihre Eigenschaften ist Pastellkreide sehr vielseitig. So lassen sich die Farben mit Hilfe des Fingers oder spezieller Pinsel miteinander vermischen und so weiche Übergänge erzeugen. Sie lassen sich auch in Kombination mit anderen Materialien wie Acrylfarbe, Gouache oder Tempera verwenden. Zu beachten beim Malen mit Pastellkreiden ist nur ein zarter Farbauftrag, um die Haftung der Folgesichten zu gewährleisten. Die sehr empfindlichen Ergebnisse werden dann mit einem Fixativ haltbar gemacht. Oft werden Pastelle auch verglast um eine Berührung mit der Oberfläche zu vermeiden.
Die Geschichte zum Produkt
Schon im 15 Jahrhundert nutzten Künstler, wie Michelangelo oder Raffael, Pastellkreiden hauptsächlich für ihre Skizzen. Durch das kleine Farbspektrum bestehend aus Schwarz, Weiß und Rot war die Einsetzbarkeit begrenzt. Mit einer wachsenden Farbvielfalt, wuchs auch die Beliebtheit unter den Künstlern. In der Blütezeit der Pastellkreiden, vom 17. bis hin zum 18. Jahrhundert, sind vor allem Portraits der Künstlerinnen Rosalba Carriera und Élisabeth Vigée-Lebrun bekannt. Im Laufe der Kunstgeschichte entdeckten noch weitere bekannte Künstler, wie Manet, Degas oder Picasso, die Pastellkreide für sich.
Heute werden Pastellkreiden auch in der Straßenmalerei genutzt. Streetart-Künstler kreieren mit diesem sehr empfindlichen Produkt wahnsinnige Illusionen. Dafür benötigen sie nur eine raue Oberfläche, wie Asphalt und etwas Zeit.
Vom Pigment zur Kreide
Pastellkreiden sind eigentlich nichts anderes als Pigmente, die mit Hilfe von Bindemitteln in Kreideform gepresst werden. Dabei reicht die Auswahl der Bindemittel von organischen bis zu anorganischen Stoffen. Sie variieren von Hersteller zu Hersteller und der gewünschten Eigenschaften. So werden für graphische Zeichnungen bevorzugt harte Pastellkreiden eingesetzt. Für den Außeneinsatz werden Silikat-Kreiden verwendet. Nach einer Fixierung mit Wasserglas sind sie besonders beständig und dauerhaft haltbar. Die Kreiden von Schminke wiederum, enthalten wenig Bindemittel. Dadurch werden die Pastelle äußerst staubig und lassen sich so gut verwischen.
Auch frühere Künstler wussten sich zu helfen. So stellten sie damals ihre Pastellkreiden selber her. Dazu nutzten sie, wie auch die Hersteller heute, Pigmente. Diese versetzten sie aber mit natürlichen Bindemitteln, die uns allen bekannt sein mögen. Haferschleim, Gelatine, abgerahmte Milch oder Honig waren ihre natürlichen Hilfsmittel zur Herstellung.
Und mit dem Endprodukt schufen sie außerordentliche Werke.
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