Für viele Künstler ist die erste eigene Ausstellung ein großer Traum. Man kann auf diesem Wege einer breiten Masse seine Arbeiten präsentieren, sich in der regionalen Kunstszene positionieren und im besten Fall auch noch seine Bilder an den Mann bringen. Besonders Hobby-Künstler aber haben Angst davor. Zu großer Aufwand, zu wenig Interessenten, zu hohe Kosten: Das alles können mögliche Faktoren für diese Scheu sein. Um Euch den Weg zur eigenen Ausstellung zu erleichtern, geben wir Euch als Shop einen kleinen Leitfaden an die Hand. So könnt Ihr das Projekt „Eigene Ausstellung“ in Angriff nehmen.
Mit was beginne ich bei einer Kunstausstellung?
Aller Anfang ist schwer und kostet Überwindung. Man weiß häufig auch nicht, wo man genau Anfangen soll. Um Chaos zu vermeiden, ist eine gute und vor allem strukturierte Vorbereitung unverzichtbar.
Alles beginnt mit der Auswahl der Bilder. Egal ob Acrylfarbe, Pastellzeichnung oder Ölgemälde: Achtet darauf, dass diese eine klare Linie erkennen lassen. So wirkt eine Ausstellung direkt viel professioneller und durchdachter. Der Rote Faden erleichtert Euch auch die Titelgebung und somit alle folgenden Arbeitsschritte, die darauf basieren. Die gleiche Meinung vertritt auch der erfahrene Künstler BooArt:
„Die typischen Stolpersteine sind meist unvorbereitet an die Sache heran zu gehen. Ich habe es so gemacht, dass ich mir von meinen Arbeiten eine Mustermappe angefertigt habe. Je nach Größe der Ausstellung sollte man mindestens 40 Bilder haben. Die Ausstellung sollte schon einen Namen bekommen, damit man weiß um was es geht. Ich rufe die Veranstalter an, mache einen Termin und lege meine Mustermappe vor. Wichtig ist, dass man sich mindestens ein halbes Jahr vorher vorbereitet und alles mit dem Veranstalter bespricht. Achtet auch darauf, dass die Exponate versichert sind.“
Wo kann eine Kunstausstellung veranstaltet werden?
Bei der Suche nach einem geeignetem Ort zur Präsentation Eurer Kunst sind einige Kriterien ausschlaggebend. Größe, Kosten, Attraktivität und vieles mehr sind oftmals das Zünglein an der Waage. Galerien sind für viele Künstler der naheliegenste Ort, eine Kunstausstellung zu präsentieren. Der entscheidende Nachteil der Galerie ist der Preis. Galerien verlangen häufig eine Gewinnbeteiligung am Verkauf der Bilder. Das wirkt besonders auf Hobby-Künstler sehr abschreckend. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, auf die man selber manchmal nicht kommt. Kunst-Cafés, Arztpraxen oder Geschäfte sind häufig dazu bereit, Kunst ohne finanzielle Gegenleistungen auszustellen. Wichtig ist immer eine Art Win-Win-Situation zu kreieren. Die Bilder können für den Zeitraum der Ausstellung als kostenlose Deko-Elemente verwendet werden. Dieser Faktor reizt viele.
Ein weiteres Kriterium, dass bei der Auswahl der Örtlichkeit nicht außer Augen gelassen werden sollte, ist die Berücksichtigung der Zielgruppe. Sprich, eine Ausstellung, die hauptsächlich aus Akten besteht, sollte nicht unbedingt an Orten ausgestellt werden, welche häufig von Kindern besucht werden. Das Publikum ist entscheidend. Nur so kommen viele Besucher. Die Zielgruppe lässt sich leicht über das Thema und folglich dem Titel der Ausstellung ermitteln. Wenn Ihr daran denkt, ist das schon die halbe Miete.
Eure Bilder richtig in Szene setzen
Die Art der Präsentation hängt sehr eng mit den Gegebenheiten der Location zusammen. Darf man Wandhalterungen anbringen oder sind schon welche vorhanden? Habt Ihr genug Platz und könnt sogar auf Staffeleien ausstellen? Das könnt Ihr erst in Absprache mit dem Veranstaltungsort entscheiden. Es sollte jedoch auch hier eine Einheit erkennbar sein und zum Titel der Ausstellung passen. Je mehr Spielraum Ihr habt, umso verrückter und kreativer könnt Ihr die Aufmachung der Präsentation gestalten. So könnt Ihr zum Beispiel Atelierstaffeleien dazu verwenden, um Eure Kunst zum Eyecatcher zu machen. Es ist ausgefallen und lenkt automatisch die Aufmerksamkeit auf Eure Bilder.
Die Werbetrommel in eigener Sache rühren
Werbung ist unverzichtbar für eine erfolgreiche Ausstellung. Wenn keiner Bescheid weiß, kann auch keiner kommen. Wie Ihr die Aufmerksamkeit des potentiellen Besuchers auf Euch und Eure Arbeit lenkt, wird wieder durch die Zielgruppe und das Thema der Ausstellung bestimmt. Flyer, Plakate, Social-Media Plattformen: Diese und noch mehr Kanäle könnt Ihr nutzen. Sorgt auch dafür, dass man die Person hinter der Kunst kennt. Es ist immer eine gute Option sich in einem Blog wie unserem in Form von Künstlerportraits selber vorzustellen und so seinen eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern. Auch der traditionelle Weg, wie die Regional-Presse einladen, ist ein gutes Mittel so viele Besucher wie Möglich anzusprechen. Das sagt auch der Münchener Künstler Phil Splash:
“Viele Künstler unterschätzen den Wert der Aufmachung einer Ausstellung. Ein gutes Konzept mit einer guten visuellen Aufbereitung (auf Flyern, in Einladungs-E-Mail, bei Ankündigungspostern, etc.) ist das A und O einer gelungenen Ausstellung, sprich die “Verpackung” und das Marketing zählt. Erst wenn die Verpackung interessant ist, werden die Leute interessiert sein, was dahintersteckt. Darüber hinaus
ist der Verbreitungsradius bedeutend. Desto mehr Leute von der Ausstellung Bescheid wissen, desto mehr potentielle Käufer werden auf die Ausstellung kommen.”
Beginnt Eure Ausstellung mit einem Knall
Eine Vernissage ist eine hervorragende Möglichkeit, eine Ausstellung gebührend zu Eröffnen. Gleichzeitig könnt Ihr für Euren zukünftigen künstlerischen Weg Kontakte knüpfen und so ein Netzwerk an Kunstinteressenten und Veranstaltern aufbauen. Das erleichtert Euch die Organisationen folgender Kunstausstellungen. Zielgruppe ist auch hier das Zauberwort. Sie sollte den Kreis aus Bildern, Thema, Titel und Ort schließen und widerspiegeln. Zieht das ganze als richtiges Event auf und macht sie so für die Besucher unvergesslich. So prägen sie sich gleichzeitig Euch als Künstler ein Ihr erhaltet durch Erzählungen im Nachhinein noch kostenlose Werbung. Ein gutes Abendprogramm, welches Eure Werke nochmal in Szene setzt ist ein gutes Mittel dafür. Auch die Deko sollte durchdacht sein. Zurückhaltend und wertig sollte diese wirken. Allein mit ein paar Hussen zum Beispiel, kann man eine stilvolle Atmosphäre ganz leicht kreieren. Als kleines Give-Away könnt Ihr Programm-Hefte Eurer Ausstellung gestalten und auslegen. Illustriert mit Euren Bildern, hat der Besucher ein visuelles Erinnerungsstück an Euch und Euren Werken.
Wie Ihr seht, stimmt das Vorurteil schon, dass eine eigene Kunstausstellungen mit einem sehr hohen Aufwand verbunden ist. Dieser lohnt sich aber in den meisten Fällen. Ihr macht Euch einen Namen und bekommt Resonanzen, welche jede Kunst verdient. Kunst ist dazu da um gesehen zu werden, also teilt Eure mit der Welt.
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