Manchmal braucht künstlerische Kreativität einfach nur eins, um geweckt zu werden: Zeit! Und eine ordentliche Portion Mut. So war es jedenfalls bei mir. Erst 2005, da war ich immerhin schon 48 Jahre alt, nahm ich Pinsel und Leinwand zur Hand, um Emotionen in Farbe und Form zu übersetzen. Dass sich daraus rasant etwas entwickeln würde, was nicht mehr nur ein leichtfertiges Hobby, sondern ein ernstgenommenes künstlerisches Schaffen ist, hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht. Aber daran zeigt sich nur einmal mehr, dass Träume, die in einem wohnen, auch mit Talenten, sie zu verwirklichen einhergehen.
Erst konkret in Öl, jetzt abstrakt in Acryl
Meine ersten Bilder malte ich komplett in Ölfarben. Das hat einen ganz pragmatischen Grund: Meine Familie hatte mir meine ersten Farben zu Weihnachten geschenkt – und das waren eben Ölfarben. Vorlagen nutzte ich nie. Schon von Beginn an folgte ich meiner eigenen Intuition und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Anfangs malte ich Erinnerungen an meine Nordsee-Urlaube. Sonnenauf- und Untergänge waren die vorherrschenden Bildmotive. Inzwischen hat sich dieser Stil sehr verändert. Ausschlaggebend dafür waren zwei ganz unterschiedliche Gründe: Zum einen entschied ich mich, Öl durch Acrylfarben zu ersetzen, zum anderen starb meine Mutter und die Kunst wurde plötzlich ein Ventil der Trauerarbeit. Und diese mündete schließlich in abstrakter Malerei, die heute natürlich nicht mehr von Trauer und Leid, sondern meist von Lebenslust und Freude dominiert ist. Mit knalligen Farben geize ich dabei selten.
Neben meinen Pinseln nehme ich genauso häufig Malspachtel, Rolle und Schwammpinsel zur Hand. Die abstrakte Kunst bietet sich hervorragend an, mit diesen Techniken zu arbeiten oder auch mal Materialien aus dem Alltag wie Sand oder Kaffeesatz in die Bilder einzuarbeiten. Letztlich weiß ich am Anfang nie, was am Ende für ein Bild rauskommt. Jede weiße Leinwand ist für mich der Beginn eine Farbreise, bei der ich immer mal wieder neu überlege, in welche Richtung ich abbiege. Das macht die Malerei eben auch so spannend.
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