Als Erdfarben werden Farben bezeichnet, die auf Basis natürlicher Pigmente hergestellt werden. Dazu werden verschiedene Erden so behandelt, bis sie aufgelöst und gebunden als Farben verwendet werden können. Diese Form der Farbherstellung nutzt der Mensch schon seit frühster Geschichte. Doch wie werden Erdfarben hergestellt und woher stammen diese ganz besonderen Erden? Der Staffeleien-Shop.de erklärt Euch, wie Künstler mit Hilfe von natürlichen Pigmenten, Erdfarben herstellen und in welcher Form sie jedem von uns bekannt sind.

Chemie und Kunst – Das verleiht den Erdfarben ihre Färbung

Erdfarben, auch Ocker genannt, enthalten ganz charakteristische chemische Verbindungen, die für die Farbtöne verantwortlich sind. Eisenoxide oder Manganoxide, verleihen den Erdfarben die typischen Rot- bis Gelbtöne. Solche Erden kommen in vielen Teilen der Welt natürlich vor, doch einige Regionen sind berühmt für ihre ganz besonderen Farben und werden bis heute in den Farbbezeichnungen erwähnt. Italiens und Frankreichs Pigmente gelten als besonders hochwertig und sind unter Künstlern sehr beliebt. In so genannten Ockersteinbrüchen, wird die Erde zur Herstellung von Erdfarben abgebaut. Dörfer und Städte in unmittelbarer Nähe solcher Ockersteinbrüche nutzen gerne die Erdfarben für Hausanstriche. Das liegt an den Eigenschaften der Erdfarben. Die gewonnenen Pigmente sind äußerst lichtecht und gelten als wetterfest. Somit sind sie wie gemacht für den Außeneinsatz. Viele alte Ockersteinbrüche wurden still gelegt und in ihnen werden keine Pigmente für Erdfarben mehr abgebaut. Sie wurden unter Naturschutz gestellt. Kunst- und Naturinteressierte können diese aber besichtigen.

Erdfarben sind bei Künstlern bis heute sehr beliebt. Das liegt aber nicht nur an den Eigenschaften der Pigmente. Erdfarben wirken äußerst natürlich und warm, was sie für die gegenständliche Landschaftsmalerei beispielsweise unverzichtbar macht.

Erdfarben im Verlauf der Kunstgeschichte

Ocker Erdfarben SpektrumGelbe und rote Erdfarben wurden bereits vor 35000 Jahren für Höhlenmalereien verwendet. Als der Mensch mehr und mehr sesshaft wurde und nicht mehr in Höhlen lebte, sondern Behausungen baute, wurden die Erdfarben anders genutzt. Wie auch später in der Geschichte, nutzte der Mensch die Erdfarben, um seine frühen Häusern einen Anstrich zu verleihen. Auf dem afrikanischen Kontinent beispielsweise, werden rote Erdfarben bis heute dafür verwendet. Doch nicht nur für handwerkliche Zwecke wurden Erdfarben eingesetzt. In Ägypten oder in anderen Hochkulturen, wurden Ockerpigmente zur Herstellung von Schminke genutzt.

In der Malerei der Renaissance, erfreute sich eine bestimmte Form der Erdfarben großer Beliebtheit. Rötel wurde in Form von Stiften von Künstlern gerne zum Skizzieren verwendet. Sie werden selbst heute noch in Kreideform aus Steinbrüchen im griechischen Lemmos geschnitten. Erdpigmente werden aber nicht nur in ursprünglicher Form für die Malerei genutzt. Mit Hilfe von Bindemitteln, werden diese auch in der Herstellung von Ölfarben, Aquarellfarben, Pastellkreiden und vieles mehr eingesetzt. Die bekanntesten Fresken und Gemälde der Welt, wurden mit Hilfe von Erdfarben gemalt. Künstler suchten oftmals ihre Pigmente selber und mischten sich so ihre eigenen Farben zusammen.

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