“Um ein guter Maler zu sein, braucht es vier Dinge: weiches Herz, feines Auge, leichte Hand und immer frisch gewaschene Pinsel.” Anselm Feuerbach (1829-1880)
Die Auswahl ist groß: Acryl- und Ölmalpinsel, Aquarellpinsel, Hobby- und Schulpinsel oder doch ein Grundierpinsel? Welcher Künstlerpinsel der für Euch geeignete ist, hängt in erster Linie davon ab, was Ihr damit erstellen wollt.
Wir möchten Euch einen kleinen Einblick über die Pinsel und deren Eigenschaften geben. Mit dem richtigen Künstlerpinsel könnt Ihr Eure Kunst perfektionieren und je nach Pinselform sind die verschiedensten Maltechniken möglich.
Die Geschichte der Pinsel reicht weit zurück
Pinsel wurden bereits in der Steinzeit von Höhlenmalern benutzt. Neben den eigenen Fingern und kleinen Röhrchen, nahm man Pinsel für die Wandmalerei. Eine der ältesten noch vorhandenen Höhlenmalerei ist die von Altamira. 16.000 und 11.000 v. Chr. wurden 100 Tierbilder in der 270 Meter langen Höhle gemalt. An leichten Knochen oder Stöcken wurden Tierhaare oder auch Federn fest gebunden, die man an einem Ende auffranste. So konnten die Farben auch großflächig aufgetragen werden. Obwohl sich die modernen Materialien von den damaligen unterscheiden, so ist diese Grundform bis zu unserer Zeit beibehalten worden.
Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts mussten alle Künstler ihre Pinsel selbst binden und herstellen. Im 18. Jahrhundert entstand dann das Handwerk des Pinselmachers und diese Handwerkszunft nahm den zukünftigen Künstlern die Arbeit ab. Auch heute kann dieser Beruf als Ausbildung gelernt und noch immer ausgeübt werden. So bildet die bekannte Nürnberger Firma da Vinci Künstler- und Kosmetikpinselfabrik Defet GmbH Bürsten- und Pinselmacher aus und in Bechhofen steht die einzige Berufsschule deutschlandweit.
Die verschiedenen Pinsel-Arten
Es gibt viele verschiedene Pinsel die sich nicht nur im Material, sondern auch in ihrer Form unterschieden. Generell kann zwischen zwei Grundformen unterteilt werden:
- Rundpinsel
- Flachpinsel
Weitere Spezialformen gehen immer auf diese beiden Grundformen zurück. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Pinselformen, die je nach Malfarbe und gewünschtem Ergebnis zum Einsatz kommen. Fächerpinsel eignen sich hervorragend für die Öl- und Acrylmalerei. Besonders für eine naturgetreue Darstellung in der Portrait- oder Landschaftsmalerei, wenn eine Wolke oder fließendes Wasser realistisch dargestellt werden soll, können individuelle Effekte erzielt werden. Ein Grundierpinsel dagegen wurde so gestaltet, dass mit nur einem Pinselstrich eine sehr große Fläche auf der Leinwand abgedeckt wird. Die Grundierpinsel sind kräftig und stark, so dass jegliche Farbe und selbst dicke pastose Farbe aufgetragen werden kann.
Ob Katzenzungenpinsel, Kapselpinsel oder Schwert-Schlepper: Die Auswahl ist groß und bietet jedem Künstler unterschiedliche Maleffekte.
Pinsel aus Rotmarderhaaren
Pinsel gibt es nicht nur in einer großen Auswahl an Formen, sondern sie differenzieren sich auch durch ihr Pinselhaar. Ob Borsten oder feine Haare, beide Arten werden im Künstlerbedarf oft genutzt und kommen je nach der gewählten Farbe zum Einsatz. Pinsel aus Rotmarderhaaren gehören dabei zu den besonders hochwertigen. Sie werden aus dem Schweif des sibirischen Kilinsky-Marders gewonnen. Die besonders lange Lebensdauer, die hohe Qualität und die Widerstandsfähigkeit sprechen für die Wahl von Rotmaderhaaren. Die meisten Haare verjüngen sich gleichmäßig von der Wurzel zur Spitze hin, aber Marderhaare haben erst nach einem Drittel ihrer Länge eine wurzelähnliche Verdickung. Das überaus elastische Haar hat eine flaumartige Spitze und wird hauptsächlich zur Herstellung der besten Künstlerpinsel verwendet.
Für jede Farbe den richtigen Pinsel
Jeder Künstler weiß, dass immer nur ganz bestimmte Pinsel für die unterschiedlichen Farben in Frage kommen. Erst mit dem richtigen Pinsel kommt Ihr zum gewünschten Ergebnis. Aus diesem Grund wird zwischen den folgenden Pinselarten unterschieden: