Ob mit Acrylfarben, Pastellen oder in Öl: Die abstrakte Malerei ist aus der Kunst gar nicht mehr weg zu denken. Besonders in der Moderne ist sie fest verankert und viele Künstler bedienen sich dieser Form der Darstellung. Doch ist sie wirklich ein Produkt der klassischen Moderne oder liegen die Anfänge der abstrakten Kunst weiter zurück als viele vielleicht ahnen? Der Staffeleien-Shop ist dieser Frage auf den Grund gegangen und stellt Euch die abstrakte Kunst genauer vor.

Was bedeutet abstrakte Malerei genau?

Beyond MechanicsUm sich dieser Art der Malerei zu widmen, muss man erst verstehen, was damit genau gemeint ist. Bei dem Begriff abstrakte Kunst handelt es sich nämlich nicht um eine bestimmte Epoche oder einer genau definierten Stilrichtung. Es ist eher ein Sammelausdruck, der nicht gegenstandsbezogene Werke und Malerei-Arten unter sich vereint. Dabei taucht die abstrakte Malerei in unterschiedlichen Strömungen oftmals parallel auf. Die Kategorisierung ob abstrakt oder nicht, erfolgt durch grundlegende Prinzipien, welche jede Kunstepoche in der Vergangenheit anders interpretiert haben. Diese zielen auf das Ordnen und/oder Komponieren mit Farben, Formen und Kontrasten. Das wichtigste dabei ist aber, dass sich der Künstler komplett von gegenständlichen Darstellungen lösen muss. Das macht die abstrakte Malerei aus und das bedeutet auch der lateinische Ursprung des Wortes Abstrakt. Wenn Ihr Euch dieses Prinzip der abstrakten Kunst vor Augen haltet, erschafft Ihr Euer eigenes abstraktes Kunstwerk. Probiert es mal aus und lasst Eurer Phantasie freien lauf, ohne Euch an Gegenständen zu orientieren. Was die Farbwahl angeht, seit Ihr in der Abstrakten Kunst genau so frei. Ob Ihr nun gerne Acrylfarben benutzt oder Ihr lieber mit Ölfarben auf einer Leinwand arbeitet: In der Welt der abstrakten Malerei ist alles möglich. Auch mit Stift und einem Zeichenblock könnt Ihr beeindruckende gegenstandslose Bilder gestalten.

Abstrakte Kunst in der Kunstgeschichte – Wie alles begann

Fugue KandinskiViele vertreten die Meinung, dass die abstrakte Malerei ein Produkt der klassischen Moderne ist. Doch ist es tatsächlich so, dass schon vor 1910 und dem Beginn der Avantgarde die ersten abstrakten Bilder von Künstlerhand entstanden. Schon im 19. Jahrhundert malten Künstler wie William Turner, der Zeichner Victor Hugo oder der Symbolist Gustave Moreau nicht gegenstandsbezogene Bilder und Gemälde. Diese wurden aber oftmals nur zu Studienzwecken im Atelier angefertigt und waren nie als Ausstellungsstücke vorgesehen. Die meisten dieser frühen abstrakten Bilder sind demnach Zeichnungen und die Avantgardebewegung erklärte diese Skizzen zu Beginn des 20. Jahrhunderts dann zur Kunst. Die anfänglichen Studienmalereien wurden nun ausgestellt und erfreuten sich besonders um 1913 größter Beliebtheit in Europa. Sie verbreitete sich rasant, auch in den unterschiedlichen Stilrichtungen selbst. Jeder einzelne interpretierte die abstrakte Kunst anders, ließ Impulse der eigenen Epoche einfließen und half so der abstrakten Darstellung sich immer weiter zu entwickeln. Diese Entwicklung aus dem Expressionismus, Kubismus und folgenden Stilrichtungen hält bis heute an und wird kontinuierlich fort geführt. Die abstrakte Malerei zeigt ganz gut, wie lebendig Kunst und künstlerische Entwicklungsprozesse sind und wie heutige Maler von früher schaffenden Künstlern und ihrer Arbeit profitieren.

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