Die Welt der Kunst bietet Malern viele verschiedene Maltechniken. Einige davon ähneln sich sehr und unterscheiden sich nur wenig. Das führt häufig zu Missverständnissen. Zwei solcher Maltechniken sind Lavieren und Lasieren. Sie hören sich nicht nur ähnlich an, sondern werden häufig auch verwechselt. Dabei sind die kleinen Feinheiten, die die jeweilige Technik ausmachen sehr verschieden. Beide Maltechniken machen sich zwar die Löslichkeit von Farben zu nutze, aber in unterschiedlicher Art und Weise. Die Wahl der Farben, wann und wie Wasser oder andere Lösungsmittel verwendet werden, wie die Farbe aufgetragen wird: Das alles entscheidet darüber, ob man nun lasiert oder laviert. Unser Shop-Team zeigt Euch, was Ihr bei Lasierungen oder Lavierungen beachten müsst und wie Ihr die Techniken gekonnt einsetzen könnt.

Die Kunst des Lasierens – Mit Acrylfarben, Ölmalerei oder Aquarellen zum holografischen Effekt

Das Lasieren ist besonders in der Ölmalerei sehr beliebt. Diese Maltechnik lässt sich aber durchaus auch mit anderen Farbtypen, wie Aquarellfarben oder Tempera realisieren. Unter dem Begriff Lasieren, aus dem lateinischen lasurium (Blaustein), versteht man das schichtweise Auftragen von gelösten Farben. Als Lösungsmittel könnt Ihr ganz einfach Wasser oder, bei Ölfarben oder anderen wasserunlöslichen Malmitteln, handelsübliche Lösungsmittel verwenden. Achtet nur darauf, dass die Farben, die Ihr verwendet stark pigmentiert sind. Somit gewährleistet Ihr eine farbkräftige Semi-Transparenz. Wie stark diese zur Geltung kommt, entscheidet Ihr durch die Menge des verwendeten Lösungsmittels. Wenig = deckender, viel = transparenter.

Wenn Ihr mit der Konsistenz der Farbe zufrieden seid, tragt die erste Schicht auf Eure Keilrahmen oder Zeichenpapier auf. Die aufgetragene Schicht muss immer gut durch trocknen. Ist diese noch feucht, vermischen sich beide Schichten, überlagern sich aber nicht. Die Farbmischungen werden gezielt durch das Schicht-Verfahren erreicht. Ihr könnt eine beliebige Anzahl an Schichten über einander legen. Wenn Euch das Ergebnis gefällt, ist das Bild fertig. Die so erzeugten Effekte geben Farben und Motiven eine Tiefe und können sogar dabei helfen holografisch zu arbeiten. Probiert es einfach mal aus und gestaltet Eure eigene Lasur.

Gekonnt lavieren – Mit Lavierung zum perfekten Farbverlauf

Das Wort lavieren leitet sich vom italienischen Begriff lavare für waschen ab. Wie der Begriff also schon vermuten lässt, handelt es sich beim Lavieren um eine Nass-Technik. Anders als beim Lasieren, werden bei dieser Technik keine vollen Schichten über einander gelegt. Vielmehr lassen sich durch diese Maltechnik nahtlose Farbverläufe erzeugen. Dafür werden Farben, egal ob Acrylfarben oder Aquarellfarben, verdünnt. Damit lassen sich besonders gut Hintergründe, wie zum Beispiel Himmel, gestalten. Ähnlich wie bei der Lasur, bestimmt Ihr die Konsistenz und den Grad der Verdünnung. Um einen guten Farbverlauf zu erzielen, kommt es auch darauf an, welchen Pinsel Ihr für Eure Arbeit nehmt. Lavierungen gelingen mit breiten Flachpinseln.

Beginnt die Lavierung, in dem Ihr den Pinsel in die verdünnte Farbe tunkt. Wenn Euer Pinsel genug Farbe aufgenommen hat, streicht diesen waagerecht über Euer Zeichenpapier. Haltet das Papier am besten in einem Winkel von ca. 30°. Um Euch die Arbeit zu erleichtern, findet Ihr bei uns auch praktische Buchstützen. Zieht nun, ohne erneut Farbe aufzunehmen eine zweite Linie, welche mit der ersten am unteren Ende überlappt. Ist die Linie gezogen, wascht den verwendeten Pinsel aus. Mit diesem zieht Ihr nun weitere Linien, ohne Farbaufnahme. Zieht immer weitere Linien bis keine Farbe mehr verteilt wird und das blanke Papier sichtbar ist. Die fertige Lavur dann liegend trocknen lassen, um ein ungewolltes Verlaufen der Farben zu vermeiden. Und schon ist Eurer lavierter Hintergrund fertig. Ihr könnt diese Technik aber auch hervorragend für andere Zwecke verwenden. Wenn Ihr eine Tusche-Zeichnung oder einen Druck colorieren wollt, hilft Euch diese Art der Malerei dabei. Die so erzeugten Farbflächen wirken fließend und leicht, anders als oftmals voll eingefärbtes Farbfeld. Probiert es doch mal aus. Eure fertigen Ergebnisse könnt Ihr gerne mit unserer großen Facebook-Community teilen.

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