Ein Keilrahmen ist eines der grundlegendsten Utensilien für Künstler. Wenn ein Keilrahmen sich aber verzieht, eine kleine Delle bekommt oder im schlimmsten Fall sogar einreißt, ist gleichzeitig auch das Kunstwerk betroffen. Und sollte der Keilrahmen noch nicht bemalt worden sein, wird die Leinwand schnell für unbrauchbar erklärt. Dass das aber nicht zwangsläufig so sein muss, erklärt Euch das Team vom Staffeleien-Shop.de. Wir zeigen Euch, wie Ihr mit Hilfe von ein paar kleinen, aber sehr nützlichen Tipps, im Handumdrehen Euren Keilrahmen repariert und ihn somit wie neu aussehen lasst.
Wie repariert man einen verzogenen Keilrahmen?
Eine Variante, einen verzogenen Keilrahmen wieder in Form zu bringen, ist ihn einfach gerade zu „biegen“. Dazu übt Ihr an beiden diagonalen Ecken etwas Druck aus. Es ist wichtig, dass Ihr die Ecken mit etwas Fingerspitzengefühl aufeinander zu drückt. Wenn es etwas knackt, ist das normal. Dieser Trick funktioniert am besten, bei leicht verzogenen Rahmen.
Die gängigste und oftmals effektivste Art, einen verzogenen Keilrahmen zu richten, ist das Nachkeilen. Unsere Keilrahmen enthalten alle kleine Holzkeile, die Ihr ohne große Schwierigkeiten abringen könnt. Schlagt die Keile dazu einfach kräftig in die vorgefrästen Spalten. Beim Nachkeilen sollte eigentlich nichts mit dem Keilrahmen passieren. Auf die Art und Weise setzt Ihr den Rahmen unter Spannung und dieser kann sich in seine ursprüngliche Form zurück ziehen.
Bei durchgebogenen Holzleisten, ist dieser Trick hilfreich: Befeuchtet den Keilrahmen und die Leinwand von hinten mit etwas Wasser. Wichtig ist, dass das Leintuch nicht wirklich nass ist, sondern nur leicht angefeuchtet wird. Wenn alles gleichmäßig angefeuchtet wurde, legt Ihr den Keilrahmen mit der Bildfläche auf den Boden. Nun ist es wichtig, alle Ecken zu beschweren und den Keilrahmen so trockenen zu lassen. Lasst die Gewichte so lange auf den Ecken, bis alles komplett durch getrocknet ist. So könnt Ihr die Holzleisten wieder grade biegen.
Wenn sich der Keilrahmen vollkommen verzogen hat, hilft der Einsatz von Draht. Dazu spannt Ihr den Draht von links nach rechts und von oben nach unten. Um diesen wirklich stramm zu spannen, könnt Ihr vier kleine Schrauben zur Hilfe nehmen. Diese verbindet Ihr mit den Drahtenden. Zum Spannen müsst Ihr die Schrauben nur noch mit Hilfe eines Schraubenschlüssels fest ziehen und somit den Keilrahmen in seine ursprüngliche Form bringen.
Dellen und Beulen auf der Leinwand wieder glatt ziehen
Eine Leinwand kann schnell eine kleine Delle abbekommen. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und schon hat Euer Bild eine Beule. Diese könnt Ihr aber wieder verschwinden lassen. Dabei kommt Euch das Verhalten des Baumwollstoffes der Leinwand zugute. Es reagiert besonders auf Feuchtigkeit. Um also eine Delle aus dem Malgrund zu kriegen, könnt Ihr diesen an einen feuchten (nicht nassen) Ort stellen. Lasst den Keilrahmen für gut zwei Stunden so stehen. Wenn die Zeit vorbei ist, bringt Ihr diesen an einen gleichmäßig warmen Raum zum austrocknen. Achtet aber darauf, dass der Keilrahmen nicht unmittelbar neben der Wärmequelle steht. Während des Trocknens zieht sich die Delle dann ganz von alleine wieder glatt. Fällt die Beule auf der Leinwand aber etwas größer aus, hilft auch hier der Trick: Leinwand von hinten anfeuchten. Bei einer Delle könnt Ihr diesen Vorgang ein paar Mal wiederholen, bis der Stoff vollständig feucht ist. Die feuchte Leinwand könnt Ihr anschließend mit den Keilen vorsichtig nachkeilen.
Beulen und Dellen solltet Ihr aber nie mit heißem Dampf bearbeiten. Dieser kann dazu führen, dass sich das Farbverhalten der Farbschichten gravierend verändern können. Zum einen kann die Farbe an den behandelten Stellen matt oder im schlimmsten Fall sogar rissig werden.
Ein Riss in der Leinwand – Was nun?
Ein Riss, auch wenn es nur ein kleiner ist, gehört wohl zu den schlimmsten Schäden, die ein Keilrahmen haben kann. Für viele Künstler ist die noch freie Leinwand ein Fall für den Abfall oder das fertige Kunstwerk gilt schnell als zerstört. Dabei kann man selbst den schlimmsten Riss mit etwas Fingerfertigkeit reparieren. Dazu schneidet Ihr ein Stück Leinwandstoff auf die benötigte Größe zu. Achtet darauf, dass dieses Stoffstück etwas größer als der Riss ist. Das angepasste Stück Leinwand könnt Ihr mit etwas Leim, Silikon oder einem anderen guten Klebstoff, auf die Rückseite über den Riss kleben. Solange der Kleber noch feucht ist, schiebt Ihr die gerissenen Enden vorsichtig aneinander. Lasst den Klebstoff gut durchtrocknen. Wenn alles trocken ist, könnt Ihr den Riss mit etwas Farbe kaschieren. Fällt der Riss größer aus und die Enden sind ausgefranst, könnt Ihr mit Modellierpaste den hinterklebten Riss auffüllen und glätten.
Wie Ihr seht, sind die Tipps und Kniffe leicht umzusetzen. Es gibt jedoch keine Garantie, dass jeder Tipp immer funktioniert. Probiert sie einfach mal aus und berichtet uns, welche Reparaturhilfe am besten für Euch funktioniert hat.
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