Retuschierfirnisse bzw. Zwischenfirnisse werden ausschließlich bei Maltechniken verwendet, bei denen Ölfarben zum Einsatz kommen. Sie enthalten in der Regel eine geringere Menge Harze als herkömmliche Schlussfirnisse. Das sorgt dafür, dass Ihr so deutlich dünnere Firnisschichten erzielt werden können. Retuschierfirnisse können in zwei verschiedene Formen unterschieden werden, basierend auf die Substanz, in der die Harze gelöst sind. Auch im Staffeleien-Shop.de findet Ihr eine Auswahl an unterschiedlicher Retuschierfirnisse von Schmincke. Wo die genauen Unterschiede zwischen Retuschierfirnisse auf „Tesbenzin“- oder „Alkohol“-Basis liegen und wann Ihr welches am besten verwendet, erklären wir Euch im Artina Magazin.
Retuschierfirnis auf Testbenzin-Basis – Mit einer dünnen Schutzschicht Eure Ölfarben zum strahlen bringen
Produkte auf Testbenzin-Basis haben in der Ölmalerei vor allem die Aufgabe, die nicht selten auftretenden matten Bildpartien zu egalisieren. Das sogenannte Einschlagen entsteht, wenn zu stark verdünnte Ölfarben in den Untergrund, wie Keilrahmen einsickern. Ein weiterer Vorteil eines Retuschierfirnisses auf Testbenzin-Basis ist, dass Ihr dieses auch für die Arbeit mit Tempera-Farben verwenden könnt. Durch den Auftrag erhalten die Tempera-Schichten den typisch seidigen Charakter, der charakteristisch für Ölfarben ist. Ihr könnt natürlich mit dieser Form eines Firnis auch noch nicht fertiggestellte Ölbilder temporär schützen. Als Zwischenfirnisse wirken sie nicht anlösend auf frisch getrocknete Ölfarben und können direkt mit einem Schlussfirnis auf Testbenzin-Basis überarbeitet werden.
Alkoholbasiertes Retuschierfirnis – Profi-Werkzeug für Eure Ölmalerei
Mit Alkohol-Retuschierfirnisse arbeiten meist Restauratoren, die sie als Zwischenisolierung vor dem Anlegen von Retuschen auf Ölbildern nutzen. Sie trocknen deutlich schneller als die auf Basis von Testbenzin und wirken im Gegensatz zu diesen lange anlösend auf frisch getrocknete Ölfarbschichten. Ein weitererVorteil der Retuschierfirnisse auf Alkohol-Basis, ist ihr Verhalten in Verbindung mit Lösemitteln. Im Gegensatz zu den Zwischenfirnissen auf Testbenzin-Basis nämlich sind sie in den üblichen Lösemitteln der Ölmalerei wie z.B. Balsamterpentin und Terpentinersatz nicht löslich. So könnt Ihr eine regelrechte Trennschicht zwischen der alten, originalen und der neuen, restaurierten Malschicht schaffen. Diese könnt Ihr jedoch jederzeit wieder mit z.B. Ethanol anlösen.
Kleiner Tipp: Alle Retuschier- bzw. Zwischenfirnisse solltet Ihr erst nach Antrocknen der Bildoberfläche – also frühesten nach 4 Wochen – aufgetragen. Auch das Mischen oder übereinander lagern der beiden Retuschierfirnisse solltet Ihr vermeiden. Durch eine Unverträglichkeit beider Produkte, kann es zu unschönen Trübungen kommen.
Probiert beide Formen und entdeckt so, welches Retuschierfirniss das richtige für Euch und Eure Ölmalerei ist.