Im Alter von neun Jahren begann mein künstlerischer Weg bei dem ungarischen Künstler Lazlo Zahoczky. Angesteckt von seiner künstlerischen Energie und Begeisterung für die Malerei, wurde das Malen zu einem festen Bestandteil meines Lebens. Später besuchte ich eine Fachoberschule für Gestaltung, in der ich meine Kenntnisse vertiefen konnte, gefolgt von einem Studium der Sozialen Arbeit- in dem ich ganz bewusst den Schwerpunkt „Kultur & Medien“ wählte und einem Studium der freien Malerei, an der Freien Akademie für Kunst und Kreativität Akkrea.
Christine Franke – Meine Malmomente sind oft berauschend
Durch die Malerei erlebe, begreife und forme ich meine Welt. Oft ist das Malen wie ein Traum, wenn ich aus diesem erwache sehe ich das fertige Bild und frage mich was es von mir will. Manchmal ist es aber auch ein Kampf, der Tränen und all meine Kraft kostet. Es gibt auch Malmomente die geradezu berauschend sind. Der Vorgang selbst ist wie das Leben, nur intensiver, tiefer, schonungsloser und ehrlicher. Oft schreibe ich kleine Texte oder Gedichte zu meinen Bildern, die mich dann selbst zum Weitermalen oder einem neuen Bild inspirieren. Die Gesamtheit aus Malen und Schreiben ist eine Art gefühltes Nachdenken, dass mich auf meinem künstlerischen Weg, aber auch persönlichen Lebensweg weiterbringt. Die Themen, mit denen ich mich vor, bei und nach der Malerei beschäftige, haben alle mit der Suche nach dem Sinn des Lebens, einer objektiven und subjektiven Wahrheitssuche und dem Leben, im Sinne von „Was macht das Leben zu einem lebendigen Leben?“ zu tun. Keines meiner Bilder könnte ich ein zweites Mal malen, denn sie entstehen immer aus einem aktuellen Impuls heraus, der sich niemals identisch wiederholt. Auch durch die Art, in der ich Male, ist eine Wiederholung unmöglich. Ich wünsche mir dass meine Bilder mit dem Herzen verstanden werden und nicht zu viele Versuche einer intellektuellen Interpretation unternommen werden. In ihnen versuche ich Gefühle einzufangen und zu konservieren, damit der Mensch, zu dem das entsprechende Bild gehört, es mit dem Herzen erkennt und es sein Leben bereichern kann. Ich selbst weiß nicht welches Bild zu welchem Herzen gehört- doch ich bin überzeugt davon dass der entsprechende Mensch es erkennen wird.
Am liebsten male ich mit Acryl- oder Aquarellfarben, experimentiere aber auch gerne mit verschiedenen anderen Materialien und Techniken. Die Farben und Maluntergründe wähle ich nach Stimmungslage aus- ich schätze die Eigenschaften kräftiger Acrylfarben, die auch schon mal quer durchs Atelier fliegen, genauso liebe ich aber auch zarte, ineinander fließende Aquarellfarben. Nur mit Pinseln zu malen wird mir manches Mal zu langweilig und so male ich auch immer mal wieder mit Händen, Stöcken, Gabeln, Schnüren und allem Anderen was mir auf meinem Weg begegnet. Mal schwing ich den Pinsel im Stehen an der Staffelei, mal liege ich gemeinsam mit meinem Bild am Boden. Mein Dozent Horst Benz sagte einmal in einem Seminar: „Es gibt wohl kaum etwas Intensiveres als die Malerei… gut, Sex vielleicht… aber das war‘s dann auch schon!“, da muss ich ihm absolut Recht geben. Ich kann mir ein Leben ohne die Malerei nicht mehr vorstellen, es wäre vermutlich leer, farb- und leblos.
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