Der Maler Hans Baluschek wurde am 9. Mai 1870 in Breslau geboren und starb am 28. September 1935 in Berlin. Der sozialkritischer Maler, Graphiker und Schriftsteller war als Sozialdemokrat und Freidenker auch kulturpolitisch sehr aktiv. Freidenker Baluschek wurde als Sohn eines Eisenbahningenieurs geboren und lebte seit 1889 in Berlin-Schöneberg. Dort studierte er an der Königlichen Akademie der bildenden Künste. In dieser Zeit begegnete er den zu der damaligen Zeit führenden Köpfen des literarischen Naturalismus wie Arno Holz, Richard Dehmel und wird Mitglied vieler Künstlerorganisationen. Er erkannte die sozialen Spannungen im Kaiserreich und erfasste sie in seinen Werken äußerst eindrucksvoll. Hans Baluschek konnte der Großstadt, Industrie und Technik ganz besondere Reize abgewinnen. In seinen Kunstwerken stellt er neben sozialkritischen Themen sehr detailgenau Industrieanlagen und Großstädte dar. Beeinflusst von den naturalistischen Künstlern wurde er selbst zu einem sozialkritisch-realistischen Maler und setzte das Berliner Volksleben in Szene.

Hans Baluschek – Künstler und Lehrer

1895 konnte Baluschek seine Arbeiten erstmals in einer Ausstellung zeigen und zwei Jahre später mit zwei Werken an der Großen Berliner Kunstausstellung teilnehmen. Der Künstler Baluschek ist Mitbegründer der „Berliner Secession“ und wurde später Vorstandsmitglied der Secession und um 1900 rum wurde er Mitglied des künstlerischen Beirats am Berliner Theater. An der Künstlerinnenschule Berlin war er neben Käthe Kollwitz Lehrer und hat 1908 eine private Malschule für Frauen eröffnet. Sein Hauptwerk der Vorkriegszeit, der Zyklus von Kohlezeichnungen „Opfer“, wird 1905 von Wilhelm II. kritisiert. 

1920 trat er in die Politik und die SPD ein, dort beteiligte er sich vor allem an der kulturpolitischen Arbeit und engagierte sich für Arbeiterbildung und Verbesserung der Lage der Künstler. Baluschek erweiterte in seiner Malerei und Illustrationen die Themen durch Motive wie Arbeitslosigkeit und Kriegsopfer. Er beteiligte sich an Ausstellungen der Künstlervereinigung Rote Gruppe unter der Leitung von Otto Nagel und war Mitglied der Zeitschrift „Der Bücherkreis“. Auch über die Sprache zeigte er seine künstlerischen Fähigkeiten mit seinem Novellenband „Enthüllte Seelen“. Er initiierte die Gründung einer Unterstützungskasse der Berliner Künstler. 1933 wurde Baluschek von den Nationalsozialisten aller seiner Ämter enthoben und an seiner weiteren Arbeit gehindert. 2 Jahre später starb Hans Maluscheck im alter von 65 Jahren in Berlin.