Zum Schluss - Kirsten Einemann im Atelier“Bilder in die Welt zu setzen” ist etwas, was mich seit Jahrzehnten schlichtweg fasziniert. Das begann bereits in meiner Kindheit in den 70er Jahren. 1991 kam jedoch etwas dazwischen: Beim Brand meines Elternhauses wurden meine Bilder restlos vernichtet. Frustriert gab ich das Malen und Zeichnen auf. Zwei Jahre später wurde mir beim Besuch einer Ausstellung schlagartig klar, dass ich wieder künstlerisch arbeiten will und muss – ich spürte sozusagen Kandinskys viel zitierte “Innere Notwendigkeit”. Dazu kam, dass ich mittlerweile mein Magisterstudium der Kunst und Germanistik begonnen hatte, und mich “nur” wissenschaftlich mit Kunst auseinander zu setzen, das reichte mir nicht.
Meine neuen Werke gerieten zunächst ziemlich “düsterbunt”, wie ich es nenne, da ich einiges zu verarbeiten hatte und zudem kritisch mein Selbst beleuchtete. Seit etwa 1997 fließen häufiger freundliche Töne ein: Menschen auch Wohltuendes zu vermitteln, wurde mir wichtiger. Zahlreiche Kunstwerke arbeiten mit Schockmomenten, um bestimmte Inhalte zu transportieren. Werke, die positive Gefühle hervorrufen, sind meines Erachtens ebenfalls notwendig und von Bedeutung.

Acrylfarbe, Künstlerstifte und mehr – Verschiedene Materialien für die Malerei

Lebenskilometer II - 2007Die Problematik des Mensch-Seins in unserer hektischen, überladenen Gegenwart beschäftigt mich. Zentraler Inhalt meines Oeuvres ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Hinter den Oberflächen suche ich nach dem “Anderen”, nach dem “Dahinter”, das unsere Welt womöglich ergänzen und bereichern könnte.

Zu meiner Maltechnik: Meine Bilder entstehen sowohl spontan und intuitiv als auch geplant und durchkomponiert – so kommen verschiedene optische Qualitäten zustande. Heute male ich auf Leinwänden, früher auf Hartfaserplatten und Karton, dabei kombiniere ich häufig Malerei mit grafischen Elementen. Acryl, Glasmalfarbe sowie diverse Stifte und Kreiden sind meine favorisierten Materialien. In einige Werke integriere ich Fundstücke, sodass reliefartige Strukturen entstehen.

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